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Der prägendste Teil meines Lebens

Christa berichtet in diesem Blogbeitrag vom Leben ihres Sohnes, der Anfang der 1980er Jahre mit neun Jahren an Mukoviszidose starb. Damals erreichten nur wenige Menschen mit Mukoviszidose das Erwachsenenalter. Christas Beitrag ist Teil unserer Reihe „Erzähl Deine Diagnose-Geschichte“.

Als Martin Anfang der 1970er Jahre geboren wurde, erreichten deutlich weniger Kinder mit Mukoviszidose als heute das Erwachsenenalter.
Als Martin Anfang der 1970er Jahre geboren wurde, erreichten deutlich weniger Kinder mit Mukoviszidose als heute das Erwachsenenalter.

Mein Sohn Martin wurde am 5. August 1971 geboren. Die Schwangerschaft verlief problemlos.
Die Geburt wurde eingeleitet. Das war damals so üblich, ohne dass der voraussichtliche Geburtstermin überschritten war, zudem handelte es sich um eine gynäkologische Privatklinik in Bonn, und da plante man gerne außerhalb der Wochenenden.

Erster Schweißtest negativ

Die Geburt verlief glatt und schnell. Danach begann der Kampf. Martin wurde in die Kinderklinik der Uni Bonn verlegt. Der Schweißtest war negativ, also wurde CF ausgeschlossen. Es wurde auf Unverträglichkeiten behandelt. Die Verdachtsdiagnose Zöliakie stand im Raum. Durchfälle, Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme blieben bestehen. Nach drei Monaten nahmen mein Mann und ich unseren Sohn auf eigene Verantwortung nach Hause in die Obhut einer homöopathisch arbeitenden Kinderärztin. Unter dieser Therapie blühte unser Sohn auf. Inhalieren und Abklopfen nahmen natürlich einen großen Teil der Zeit in Anspruch. Regelmäßige Untersuchungen in der Kinderklinik St. Augustin und auch stationäre Aufenthalte wegen mehrerer Pneumonien fanden statt.

Die Diagnose Mukoviszidose wurde nicht eindeutig gestellt.

Erst mit drei Jahren kam die Diagnose

Erst als wir Martin im Alter von drei Jahren bei einem Experten im Krankenhaus Mechernich untersuchen ließen, stand die Diagnose endgültig fest.

Martin starb im Alter von 9 1/2 Jahren, nachdem etwa ein Jahr vorher der Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen wurde.

Trotz späterer Schicksalsschläge bleibt das Leben und Sterben meines Sohnes der wichtigste und prägendste Teil meines Lebens, ich bin jetzt 79 Jahre alt.

Das Schicksal dieser Kinder liegt mir nach wie vor am Herzen!

Christa

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Zuletzt aktualisiert: 02.01.2024
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