Weltweit rief die Pari GmbH 2018 auf, sich sportlich für Atemwegspatienten einzusetzen. Über 2.000 MitmachAir folgten der Einladung. Im Mittelpunkt stand Bewegung jeglicher Art, jeder persönliche Einsatz wurde von Pari mit einer Spende für den guten Zweck belohnt. Der Mukoviszidose e.V. ist eine der beiden begünstigten Organisationen und erhält 30.000 Euro aus der Aktion. Wir sprachen mit Pari-Geschäftsführerin Dr. Davia Viellechner über Motivation, Nachhaltigkeit und den Grundstein für alle, die über eine eigene Aktion nachdenken.
Mit der Spendenaktion MitmachAIR zum 50. Jubiläum von PARI BOY haben Sie sich bewusst entschieden, zwei Organisationen mit seltenen Erkrankungen zu unterstützen – eine davon ist der Mukoviszidose e.V. Was steckt hinter der Motivation?
PARI ist auf den Bereich Atemwegsgesundheit spezialisiert. Unsere Mission ist es, Menschen mit Atemwegserkrankungen und denen, die sich um sie sorgen und kümmern, das Leben zu erleichtern. Wir verstehen die ganz besonderen Herausforderungen von Menschen mit seltenen und chronischen Atemwegserkrankungen. Diesen Menschen wollen wir nicht nur mit unserer täglichen Arbeit helfen. Es war uns auch ein besonderes Anliegen, den Erlös aus dieser Aktion Organisationen zukommen zu lassen, die unsere Mission teilen.
Gehört das soziale Engagement fest zur Unternehmenskultur?
Soziales Engagement ist für PARI seit jeher wichtig. Viele wissen vielleicht nicht, dass wir schon vor vielen Jahren den Paul Ritzau Foundation e.V. gegründet haben, um soziale Projekte auf der ganzen Welt zu fördern. Für die Zukunft planen wir, die geförderten Projekte noch stärker auf Atemwegsgesundheit zu fokussieren. Die Aktion MitmachAIR hat uns zudem eines deutlich gezeigt: Wir haben auch außerhalb des Unternehmens viele, viele Mitstreiter gefunden, die keine Mühe gescheut haben, um zu helfen. Auch dieses Potential wollen wir in Zukunft stärker nutzen.
Gerade seltene Erkrankungen wie Mukoviszidose sind besonders dringend auf jede Form zusätzlicher Aufmerksamkeit angewiesen. Hat die Aktion auch dazu beitragen können?
In jedem Fall hat die Aktion dazu beigetragen, auch wenn wir den Fokus zunächst auf Menschen gelegt haben, die das Thema Atemwegsgesundheit beruflich oder privat berührt. Aber über die sozialen Medien und die Berichterstattung hat sich die Aktion schnell herumgesprochen und eine enorme Reichweite erzielt. Hinzu kamen die Reaktionen vieler Menschen, die uns angeschrieben haben. Wir sind daher fest davon überzeugt, dass wir einen Beitrag leisten konnten, seltene Atemwegserkrankungen wie Mukoviszidose stärker in den Fokus der Mitmenschen zu rücken.
Gibt es MitmachAir bzw. Aktionen, die Sie besonders beeindruckt oder berührt haben?
Natürlich sind wir für jeden MitmachAIR dankbar. Wir wissen, dass kein Engagement selbstverständlich ist. Deshalb bedanken wir uns für jeden einzelnen Schweißtropfen und für jeden Muskelkater. Besonders berührt hat uns immer, wenn die Aktion Menschen zusammengebracht hat, die sich vorher nicht kannten. Zum Teil haben sich sogar neue Freundschaften gebildet. Ein schöner Grundstein, der das Thema sicherlich auch in Zukunft weiterleben lässt.
Hat die Aktion etwas im Unternehmen oder bei Ihren KollegInnen, die an der Aktion teilgenommen haben, nachhaltig bewirkt?
Die Begeisterung unter den Mitarbeitern war groß, als wir die Aktion vor dem Start intern vorgestellt und alle KollegInnen mit Shirts ausgerüstet haben. Es war schön, sich mal auf andere Art als durch die tägliche Arbeit für die Patienten einsetzen zu können. All das geschah in unserer Freizeit. Ein Highlight war sicherlich der Starnberger Landkreislauf, an dem wir mit 30 Läufern teilgenommen haben. Es wurde ein Zelt aufgestellt und Kuchen zur Stärkung gebacken, denn es zog sich über einige Stunden hin: jeweils zu zehnt musste ein Marathon absolviert werden. Das bringt Spaß, man lernt Kollegen in einem anderen Umfeld kennen, und das schweißt natürlich auch für die tägliche Arbeit im Büro zusammen. Darüber hinaus hat uns die positive Resonanz der Teilnehmer überwältigt und noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie vielen Menschen wir mit unserer Arbeit wirklich helfen. Das ist unglaublich motivierend!
Wie schätzen Sie den Erfolg der Aktion im Nachhinein ein? Hat sie Ihre Erwartungen sogar übertroffen?
Ja, die Aktion hat unsere Erwartungen übertroffen. Weltweit über 2.000 Sportler, unzählige positive Nachrichten, eine Vielzahl von Berichterstattungen in den Medien und ein Erlös von 30.000 Euro allein für den Mukoviszidose e.V. – es ist definitiv ein tolles Ergebnis! Und da dies die erste Kampagne dieser Art für PARI war, wussten wir ehrlich gesagt nicht, ob es funktioniert oder was uns erwartet.
Was empfehlen Sie anderen Unternehmen, die eine Spendenaktion dieser Art durchführen möchten?
Da eine solche Aktion in der Regel zumindest zu einem großen Teil zusätzlich zum Tagesgeschäft organisiert und durchgeführt werden muss, sollte man schon viel Herzblut mitbringen. Aber es lohnt sich in jedem Fall. Es kommt unheimlich viel zurück. Es bietet sich die Chance, neue Menschen kennenzulernen, die einen sehr bereichern können. Und die Auseinandersetzung mit einer seltenen chronischen Erkrankung wie Mukoviszidose lässt im Alltag das eine oder andere Problem mal in den Hintergrund rücken. Es fördert die Wertschätzung für die Gesundheit, die wir oft alle für viel zu selbstverständlich nehmen.
Das Interview führte Torsten Weyel.
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