Wir haben Euch auf Instagram nach Euren Erfahrungen mit Haustieren gefragt. Daraufhin hat Jolanda uns geschrieben. Ihre Leidenschaft gilt dem Reiten. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
Schon als kleines Mädchen habe ich mich für Pferde interessiert und meine Mutter hat mich oft zum Reiterhof mitgenommen. Dort hatten wir eine Reitbeteiligung. Als ich acht Jahre alt war, hat sich meine Mutter ein Pferd gekauft. Ab da hat sich mein Interesse für Pferde und fürs Reiten nochmal gesteigert.
Ich bin mit unserem damaligen Pferd Amigo aufgewachsen und war bei jedem Wetter bei ihm draußen. Ich glaube, das hat mein Immunsystem ziemlich gestärkt. Als ich alt genug war, bin ich mit dem Fahrrad häufig alleine zum Pferd gefahren und war bei jedem Wetter mindestens drei Stunden draußen, meistens sogar länger. Oft habe ich das Misten der Box übernommen, es war damals mein „Fitnessstudio“.
Ich habe jede freie Sekunde bei Amigo verbracht, war mit ihm im Wald spazieren, bin auf Amigo zusammen mit meiner Freundin, die auch eine Pferdenärrin ist und eine Reitbeteiligung am Stall hatte, über die Felder galoppiert und habe diese Zeiten sehr genossen. Das Reiten hat den Schleim in meiner Lunge gelöst und nach der Stallzeit habe ich mich immer befreit gefühlt.
Jedoch habe ich meinen besten Tierfreund Amigo 2020 verloren. Es brach eine Welt für mich zusammen und es kam direkt der besorgte Gedanke auf, wird sich meine Lungenfunktion verschlechtern, wenn ich nicht mehr jeden Tag beim Pferd bin? Habe ich dann überhaupt noch eine Motivation, in den Wald zu gehen und mich zu bewegen? Deshalb stand recht schnell fest, dass ein neues Familienmitglied im Stall einziehen soll. Denn auch meine Eltern waren und sind der Überzeugung, dass der alltägliche Stallbesuch, das Rausgehen bei jedem Wetter – egal ob bei Sonne, bei Regen oder im Schnee – und die Bewegung mir unfassbar guttun.
Also zog Belcanto, ein dreijähriger Scheckenwallach, ein. Mein Alltag hatte wieder Routine und ich war jeden Tag mehrere Stunden bei ihm. Gerade als dann im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie kam, hat mich Belcanto fit gehalten. Da Homeschooling angesagt war, habe ich, wann immer es ging, Zeit am Stall und mit Belcanto verbracht. Weil die Pferde am Stall ja versorgt und bewegt werden mussten, war ich auch in dieser Zeit viel an der frischen Luft. Stundenlang im Pfälzerwald spazieren gehen, Berg auf und Berg ab wurde zum Alltag und hielt mich fit.
Mittlerweile sind Belcanto und ich ein gutes Team geworden und ich gehe nach wie vor fast jeden Tag zu ihm. Er hält mich fit und bringt mich aus dem Haus raus an die Natur. Das Reiten tut mir immer noch unfassbar gut und löst den ganzen Schleim, besonders im Trab. Da auch das Stall ausmisten meiner Lunge nie geschadet hat, miste ich immer noch so gut wie jeden Tag den Stall aus.
Das Einzige was manchmal stört und problematisch ist, ist das staubige Heu und das Stroh. Aber wenn ich denke, dass es für mich zu staubig werden könnte, unterstützt mich meine Mutter bei diesen Arbeiten. Meiner Seele tut es gut, Zeit mit Belcanto und in der Natur zu verbringen. Ich konzentriere mich dann auf nichts Anderes und bin ganz bei ihm mit meinen Gedanken. Ich möchte diese Momente nicht mehr missen!
Zum Thema Haustiere und Mukoviszidose – Hygienische Aspekte
Mit Spenderlunge zur Goldmedaille
Wann ist es denn soweit? Kinderwunsch und Mukoviszidose
"Ich hatte immer die Angst im Hinterkopf, wann die Krankheit wieder zuschlagen würde"
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig