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Mühlengärtle: Kreative Spendenaktion in Corona-Zeiten

Gemüse wie Tomaten, Zucchini und Gurken oder Blumen wie Rittersporn Cosmea und Tagetes – Carlotta und Grete (15 und 17 Jahre) aus Gemmingen zogen hunderte von Setzlingen und gaben diese gegen Spende ab. Die beiden Schwestern erzielten mit ihrer Pflanzenaktion über 1.100 Euro Spenden für unsere Projekte. Wie sie das trotz der Corona-Abstandsregelung geschafft haben, erzählen die beiden hier.

Carlotta und Grete bei der Scheckübergabe mit Jan Weilbacher von der Volksbank Kraichgau
Carlotta und Grete bei der Scheckübergabe mit Jan Weilbacher von der Volksbank Kraichgau

Ihr habt mit Eurer Pflanzenaktion über 1.100 Euro zugunsten unserer Projekte gesammelt. Was genau habt Ihr gemacht und wie kamt Ihr auf die Idee?

Eigentlich ist unsere Pflanzaktion aufgrund der Corona-Situation entstanden: Zum einen hatten wir plötzlich viel Zeit, da kein Schulunterricht mehr stattfand und wir auch keine Freunde mehr sehen durften. Zum anderen waren ungewöhnlich viele Spaziergänger, Jogger, etc. vor unserem Haus unterwegs, die auch alle Zeit hatten, weil sie nicht mehr zur Arbeit gingen – wir wohnen außerhalb des Dorfes an einem beliebten Spazierweg. Das hat uns auf die Idee gebracht, selbstgezogene Pflänzchen zu verkaufen.

Sehr gefreut haben wir uns auch darüber, dass wir von Mukoviszidose e. V. mit Infomaterialien unterstützt wurden – so konnten sich Interessierte auch direkt über die Krankheit informieren.

Aufgrund von Corona müssen wir einen Mindestabstand von 1.5 m einhalten. Wie habt Ihr es geschafft, Pflanzen gegen Spende abzugeben und den Menschen nicht zu nah zu kommen?

Wir haben einen kleinen Verkaufsstand vor dem Eingangstor aufgebaut und Regale mit den selbstgezogenen Pflanzen bestückt. Wir haben die Käufer gebeten, das Geld für die Pflanzen einfach in unseren Briefkasten einzuwerfen. Der Verkauf basierte also einfach auf Vertrauensbasis, ohne direkten Kontakt zu den Käufern. Und es hat gut funktioniert: Es ist nie etwas abhandengekommen – weder Geld noch Pflänzchen.

Wie haben die Käuferinnen und Käufer von Eurer tollen Aktion erfahren?

Wir haben schon ein paar Wochen vor dem Verkauf ein großes Plakat mit der Ankündigung unseres Mühlengärtles an unserem Gartentor aufgehängt und beschrieben, welche Pflanzen wir anbieten und dass wir die Einnahmen an den Mukoviszidose-Verein spenden. Dadurch sind die Leute neugierig geworden. Außerdem haben wir das Mühlengärtle auf Instagram begleitet (Account: muehlen_gaertle) und uns an die örtlichen Zeitungen gewandt. Das hat uns dann nochmal viele zusätzliche Käufer – auch aus der weiteren Umgebung – gebracht.

Wisst Ihr eigentlich, wie viele Pflanzen Ihr gezüchtet habt?

Sehr, sehr viele! Genau wissen wir es gar nicht, aber es dürften so um die 1000 Pflanzen gewesen sein. Verschiedene Tomatensorten, spanische Paprika, Blumenkohl, Salate, Petersilie, Basilikum, Lavendel und viele verschiedene Blumenarten – wir haben eine große Vielzahl von Pflanzen angeboten.

Das war nicht Eure erste Aktion, mit der Ihr unseren Verein unterstützt habt. Wie und wann hatte Ihr schon einmal Spenden gesammelt?

Wir haben schon mal vor vielen Jahren mit allen unseren Freunden einen Kinderzirkus „Molino Fantastico“ organisiert und zur Vorstellung in unserem Garten alle Eltern und Großeltern eingeladen. Statt Eintrittsgelder haben wir Spenden gesammelt und diese dann dem Mukoviszidose e.V. gespendet.

Ich finde es großartig, dass Ihr Euch für Menschen mit Mukoviszidose stark macht. Warum engagiert Ihr Euch für die Betroffenen?

Eine gute Freundin unserer Familie hat Mukoviszidose. Über sie haben wir viel über die Krankheit gelernt und sie hat uns auch von anderen Spendenaktionen wie dem Amrumer Mukolauf erzählt. Dies hat uns motiviert, auch etwas für die Betroffenen zu tun. Schön war bei unserem Projekt auch, dass viele Leute, die noch nie von Mukoviszidose gehört hatten, die Krankheit über die Pflanzaktion und die Presseartikel kennengelernt haben.

Das Interview führte Anke Mattern.

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Zuletzt aktualisiert: 02.01.2024
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